Das niederländische Nuon Solar Team überquerte die Ziellinie des australischen Bridgestone World Solar Challenge 2013 als Erster. Bereits vier Siege hatte das Team von der Universität Delft in der Vergangenheit erzielt und mit diesem fünften Pokal sind die Niederländer absolute Weltrekordhalter. Das leichte und robuste imc μ-CANSAS-Modul spielte dabei eine wichtige Rolle – auch in Anbetracht des für Solarautos so wichtigen Energiemanagements.
Immer der Sonne nach – quer durchs Outback
3.000 km quer durch das australische Outback sind kein Kinderspiel – das Rennen verlangt Autos und Fahrern einiges ab. Alle zwei Jahre stellen sich mehr als 30 Teams von Universitäten auf der ganzen Welt dieser Herausforderung. Die Sonne treibt sie im wahrsten Sinne des Wortes von Darwin nach Adelaide. Die Veranstaltung ist in erster Linie ein Konstruktionswettbewerb, der das Ziel hat, das effizienteste Elektrofahrzeug der Welt zu finden. Die Veranstaltung soll junge Erfinder weltweit dazu inspirieren, Entwicklungen für einen nachhaltigen Straßenverkehr an den Start zu bringen.
Ein Meisterwerk der Ingenieurskunst
Das diesjährige Rennen unterschied sich durch neue Regelungen von den vorherigen Wettbewerben. 2013 mussten sich die Solarfahrzeuge auf vier statt wie bislang auf drei Rädern fortbewegen. Demzufolge hatten die Studierenden der technischen Universität Delft die Aufgabe den Wagen von Grund auf neu zu konzipieren. Die Vorbereitungsphase startete vor ca. zwei Jahren: Das neue Fahrzeugdesign wurde entworfen und damit auch die aerodynamischen Eigenschaften perfektioniert. Darüber hinaus trug das vorsichtige Laminieren und Bearbeiten der Carbonkarosserie dazu bei, ein unltra-leichtes und dennoch solides Solarfahrzeug mit einem Gewicht von nur 145 Kilogramm ins Rennen zu schicken. Neben der äußeren Hülle optimierte das Team auch den Innenraum mit einer Top-Ausrüstung. Hohe Wirkungsgrade ließen sich u.a. durch effiziente Elektromotoren und Rekuperationsverfahren realisieren, bei denen das Fahrzeug kinetische Energie durch ein regeneratives Bremssystem zurückgewinnen konnte. Da die elektronische Steuereinheit des Autos über CAN kommuniziert, war die Integration der drei leichten und robusten imc-Datenerfassungsmodule einfach zu realisieren.
Über Batterie-Messungen hinaus
Die imc μ-CANSAS-Module erfassten Messgrößen wie Spannung oder Leistungsdaten. Die Messdaten boten dem Team einen Echtzeitüberblick über die ein- und ausgehende Energie. Solche Messdaten bildeten die Basis für taktische Manöver während des Rennens – und waren somit ein wichtiger Beitrag zum Sieg.
Richtig konzentriert
Zusätzliche Ladereserven konnten durch optische Konzentratoren (Linsen) mobilisiert werden. Während der im Reglement vorgesehenen 30minütigen Boxenstopps kamen diese zusätzlichen und winzigen Solarzellen zum Einsatz, die das Sonnenlicht mit einem Faktor von 1.100 konzentrierten – während der Fahrt waren die Konzentratoren unter der Haube angebracht. Die Energieaufladung während der Boxenstopps konnte so effizienter erfolgen als bei den Wettbewerberautos. Alle notwendigen Analysen konnte das Team schnell und einfach mit den imc-Systemen durchführen. Das erfolgreiche Zusammenspiel von Technik und Know-how ermöglichte den Sieg – der Wagen des Nuon Solar Teams absolvierte das Rennen mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 90,71 km/h.
(c) Bildrechte Solar-Fahrzeugbilder: Nuon Solar Team